Vor dem Bau eines Hauses berechnet ein Statiker alle Bauteile des Hauses und legt das Material, die Festigkeit und die Dimensionierung dieser fest. Eine gute Statik bewirkt eine dauerhafte Standhaftigkeit des Gebäudes, bei dem auch Risse vermieden werden. Deshalb ist eine sorgfältige Berechnungen wichtig und für die Bauausführungen vor Ort unerlässlich.
Folgen falscher Statik:
Nicht immer muss bei einer falschen Statik gleich die Standhaftigkeit des Hauses in Gefahr sein. Dennoch zeigen sich negative Folgen auch durch Risse im Mauerwerk. Auch als Laie kann man die Statik in den Grundzügen verstehen und nachprüfen. Am bes
ten lässt man sich die gewählten Positionen und Querschnitte vom Statiker erklären. Ebenso empfiehlt es sich, die Statik vor Baubeginn aushändigen zu lassen, denn im Bauvorgang selbst können Probleme auftreten, weil besondere Situationen o
der ein spezieller Bauablauf nicht berücksichtigt wurde. Dies gilt es vor Baubeginn zu überprüfen. Denn letztlich ist der Baustatiker dafür verantwortlich, dass die Standsicherheit des Bauwerkes gewährleistet ist. Eine Pflicht zur allgemein umfass
enden Beratung besteht laut einem Entscheid des Oberlandesgerichts Stuttgart nämlich nicht.
Nicht nur bei Neubauden, sondern auch bei Aus- oder Umbauden muss die Statik berechnet werden, unabhängig von der Art des Hauses. So kann beispielsweise ein Steildach bei fast jedem Haustyp aufgesetzt werden, so lange es die Statik zulässt. Denn die Aufsattelung ist nur möglich, wenn die Tragfähigkeit des Hauses es gewährleisten kann.
Jedem Hausbau geht ein Bauantrag voraus, also ein förmlich und schriftliches Gesuch der Ausführung des Bauvor
habens. Die Statik als bautechnischer Nachweis ist ein wichtiger Teil dieses Antrages. Hinzu kommen noch folgende Unterlagen: Lageplan, Übersichtsplan, Bauzeichnung, Baubeschreibung, Berechnung der Grundflächen und Geschossflächenanzahl des umbauten Raumes und der Nutz-und Wohnflächen, Nachweis der erforderlichen Pkw-Plätze und Wärme- und Schallschutznachweis.
Das Ziel einer effektiven Statik ist, aus einem komplexen Bauwerk ein klar definiertes Tragsystem zu entwickeln, das wirtschaftlich sinnvoll berechnet werden kann. Zuerst erfolgt eine Berechnung der Lasten und deren wirkender Kräfte, welche dann durch tragende Teile in den Baugrund abgetragen werden. Die Lasten, die auf ein Bauwerk wirken, unterteilt man je nach ihrer Häufigkeit in ständige (z.B. das Eigengewicht des Gebäudes und Mobiliar), veränderliche (Umweltbedingungen) und außergewöhnliche Einwirkungen (z.B. Erdbeben). Zielgebend in der Statik ist die Ermittlung der ungünstigsten Kombination aus diesen Lasten bezüglich der Beanspruchung der Bauwerksmaterialien und der Begrenzung der Verformung.