Das Flachdach

Gespeichert unter: Bauplanung, Informationen    Beitrag von: Werner

Als Flachdach bezeichnet man solche Dächer, mit mehrschichtigem Aufbau und keinem oder zumindest nur geringem Gefälle. Ist ein Mindestgefälle von ca. 3° vorhanden, kann sich kein Wasser ansammeln oder gefrieren, was den Wuchs von Algen und Pflanzen fördern würde.

Was früher eher den Einsatz im gewerblichen Bau gefunden hat, wird heute auch immer öfter beim privaten Wohnungsbau eingesetzt. Dabei muss sehr viel Wert auf die Abdichtung gelegt werden, sodass Feuchtigkeit nicht an die Konstruktion gelangen kann. In der Ausführung ist dieses Modell höchst sensibel und auf verschiedene Weise möglich: Ein nicht belüftetes Dach, das auch Warmdach genannt wird oder ein belüftetes Dach, das dementsprechend Kaltdach heißt.

Ein unbelüftetes Flachdach besteht zunächst aus einer Tragkonstruktion aus Matrialien wie Stahlbeton, Holz oder Stahtrapezprofilen. Draufhin folgen Wärmedämmung und Dachhaut als weitere Schichten.

Um die nötige Neigung des Daches zu erreichen, wird auf die Decke des Gebäudes eine Gefälleschicht aufgetragen. Das ist bei einer Betonkonstruktion z.B. eine Schicht Gefällebeton. Dazu wird Normal- oder Leichtbeton verwendet, um die ohnehin unerwünschte Gewichtszunahme dabei nicht noch zu steigern.

Neben der raumtrennenden Funktion ist dir Tragkomstruktion außerdem dafür, Lasten aufzunehmen und abzutragen sowie Schall- und Brandschutz verantwortlich. Zur Verbesserung der Haftfähigkeit der Klebstoffe, wird auf die Tragkonstruktion aus Stahlbeton und Profiblechen, ein Voranstrich aus Bitumenemulsion oder Bitumenlösung aufgetragen. Dies sorgt gleichzeitig dafür, dass der vorhandene Staub gebunden wird und eine wasserabweisende Wirkung entsteht.

Auf eine Ausgleichs- und Trennschicht, z.B. aus Lochglasflies-Blitumenbahnen, die unverträgliche Werkstoffe trennt und als Gleitschicht dient, folgt die sogenannte Dampfbremse. Dafür wird eine PE-Folie oder Dachbahn mit der benötigten Trägereinlage. Dies soll die Diffusion von Wasserdampf in die Wärmedämmung möglichst verhindern. Für diese Dämmung eignen sich unter anderem Mineralfaser, Polystyrol PS oder Schaumglas, das eine Dampfsperre nicht erfordert. Das ist stark belastbar und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Diese Schicht kann auch dazu dienen, das benötigte Mindestgefälle zu erreichen.

Eine weitere Schicht verteilt den örtlichen Dampfdruck, der bei Erwärmung aus eingeschlossener oder eingewanderter Feuchtigkeit ensteht, und wirkt dadurch entspannend. Die Dampfdruckausgleichsschicht ermöglicht Bewegung zwischen Dachhaut und Wärmedämmung und ist mehrlagig aufgebaut.

Für eine wasserdichte Konstruktion sind der butiminöse und der Folienaufbau geeignet. Eine Kiesschicht von 5-10 cm dient außerdem dem Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung, Windsog und mechanischer Beschädigung. Als Oberflächenschutz finden jedoch auch Plattenbeläger, Schiefersplitt, keramische Streuungen oder Begrünungen wie beim sogenannten “Gründach”,  ihre Verwendung.

Bei dieser besonders ökologischen Variante sind neben den herkömmlichen Schichten, noch weitere Funktionsschichten zur Abdichtung, zum Filtern, für die Vegetation und Bepflanzung vonnöten. Die Dachbegrünung bietet bautechnisch einige Vorteile und wirkt der zunehmenden Versiegelung entgegen. Nicht nur Schall- und Wärmeschutz werden dabei gesteigert, auch schützt das Gründach besser vor extremen Temperaturen und Windsog.

Eine andere Form des Warmdaches, ist das Umkehrdach. Hier ist die Schichtenfolge im Gegensatz zu herkömmlichen Dächern umgekehrt und die Wärmedämmung ist oberhalb der Dachhaut angeordnet. So ist man schon während der Bauphase nicht mehr abhängig von der entsprechenden Witterung und die Dämmschicht vor mechanischen Einwirkungen geschützt.

Das Kaltdach, das belüftete Flachdach, kühlt die im Sommer durch Sonneneinstrahlung aufgewärmte Dachhaut durch Hinterlüftung mit kühler Außenluft. Dies kann jedoch nur geschehen, wenn die Luft ungehindert durch die Lüftungsebene ziehen kann. Dann ist der sommerliche Wärmeschutz oftmals sogar besser als bei einem Warmdach. Doch diest ist häufig problematisch, da Bäume vor Belüftungsöffnungen, quer zur Lüftungsebene verlaufende Träger oder eine aufgequollene Wärmeträger schnell zu einer Behinderung werden. Im Winter kann bei einem Kaltdach der Wasserdampf auch bei fehlender Dampfsperre gut abgeleitet werden. Es besteht aus einer oberen und  unteren Schale, mit einem dazwischenliegenden, von außen belüfteten Dachraum.

Zwar sind Flachdächer sehr ökologisch anzuwenden und Grundlage, um die Natur ins oder auf das Haus zu holen, jedoch ist die richtige Dachentlüftung problematisch. Da Regen, Schnee und andere Feuchtigkeit nicht in die Dachhaut eindringen dürfen, müssen Anschlüsse aller Art absolut dicht sein. Dafür bieten verschiedene Hersteller die passenden Produkte an.

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