Wie funktioniert eigentlich ein Passivhaus? Das Passivhaus baut mit den Methoden der Zukunft. Seinen Namen verdankt das Haus der umweltverträglichen Art der Energiegewinnung. Die Energie wird nicht aktiv mit Hilfe einer Heizungsanlage gewonnen, sondern eben passiv durch die Nutzung der natürlichen Wärmequellen, wie die Sonneneinstrahlung oder die Körperwärme. Sogar die unvermeidliche Wärmeabgabe von elektrischen Geräten im Haushalt, wird im Passivhaus zur effektiven Nutzung umgewandelt. So spart das Passivhaus Energie und verbindet ein angenehmes Wohnklima auf höchstem modernen Niveau.
Die Funktionsweise des Passivhauses basiert auf drei Grundlagen: Die Wärmedämmung, die Lüftung und schließlich der Heizanlageneinsatz, der zur Erzeugung notwendiger Restwärme erforderlich ist. Die äußere Hülle des Passivhauses muss einen gänzlich geschlossene Mantel bilden. Sowohl nach außen als auch nach innen muss das Haus nach den neuesten Standards wärmegedämmt sein. Besonders die gewöhnlichen Schwachstellen eines Hauses, also der Keller, die Fenster und die Türen müssen besonders gedämmt werden, um jegliche Wärmebrücken zu vermeiden.
Neben der optimalen Isolierung ist eine Lüftungsanlage ein wichtiges Funktionsmittel des Passivhauses. Eine Lüftungsanlage sorgt für ein angenehmes Raumklima bei konstanter Innenraumtemperatur, indem verbrauchte Luft und Wasserdämpfe aus dem Haus abgeleitet werden , so dass frische Luft eindringen kann. Die Lüftungsanlage ist erforderlich, da eine natürliche Luftzirkulation durch die Wärmeisolierung nicht gegeben ist. Im Winter kann die Lüftungsanlage sogar warme Frischluft zuführen mit Hilfe einer Erdwärmepumpe.
Der offensichtliche Vorteil eines Passivhauses ist die drastische Reduzierung der Energiekosten. In der Tat lassen sich die Kosten um fast 100 Prozent senken, so dass lediglich der Betrieb der Lüftungsanlage und der Erdwärmepumpe Stromkosten erzeugt. Ein weiterer Vorteil ist das permanent angenehme Wohnklima, durch die stetig gleichbleibende Temperatur in allen Teilen. Durch die effektive Abwehr von Feuchtigkeit wird zudem Schimmel verhindert und die Langlebigkeit der Baustoffe verlängert.
Dadurch machen sich auch die höheren Kosten des Passivhauses wieder bezahlt. Im Schnitt ist eine Neubau nach der Passivhaus-Bauweise zehn Prozent teurer, was sich durch die Einsparungen aber bereits nach zehn Jahren wieder ausgeglichen hat.